Gründungsjahr der Österreichische Wasserschutzwacht (ÖWSW)
Im Februar 1972 wurde die Österreichische Wasserschutzwacht
(ÖWSW) bundesweit gegründet.
Organisation
Die 9 Bundesländer sind eigenständig und werden durch
Landesleitungen geführt.
Die Bundesleitung ist der Dachverband, der die Landesleitungen
grenzüberschreitend
koordiniert, beziehungsweise bei Ministerien oder anderen Ämtern
Anträge oder sonstige Dinge im Dienste des Umweltschutzes
organisiert.
Ziele
der Vereinsgründung
1972 war vieles anders. Begriffe
wie Umweltschutz war äußerst
selten im Wortschatz eines Politikers oder leitender Beamten zu
finden. Der Gedanke an Umweltschutz stellte für viele Unternehmer
und private Personen eine Gräuel dar.
Dem entsprechend sah es auch in unserem Land - und genau genommen auch in ganz Europa - aus.
Autoreifen, Kühlschränke und aller anderer Unrat wurden einfach irgendwo in den Wald oder See gekippt. Grundstückeigentümer hatten ihre privaten Mülldeponien irgendwo auf ihrem Gelände. Ölfässer, Autowracks wurden einfach vergraben. Auf den Mülldeponien wurde alles gelagert: faules Fleisch, Öl, Chemikalien, Autoreifen, Wohnungseinrichtungen, Fahrräder, Motorräder, Autowracks und was sonst alles anfiel.
Vielfach wurde Altöl in den nächsten Kanal oder Bach geschüttet.
Mülltrennung oder die Vorstellung von einer betonierten Wanne unter den Mülldeponien gab es nicht.
Alle paar Wochen wurden die Deponien angezündet, die giftigen Rauchgase strömten ungefiltert in die Atmosphäre. Ratten und Mäuse fanden auf diesen Mülldeponien einen gedeckten Tisch.
Die Gründer der ÖWSW wollten gegen diese Zustände vorgehen und manches zum Besseren verändern. Viele Freiwillige meldeten sich spontan zur ÖWSW und gingen eifrig an die Arbeit. Viele Fotos und Berichte belegten diese Zustände und wurden an die zuständigen Behörden weitergeben.
Anfänglich stempelten Politiker, Beamte, Private und Unternehmer die Mitglieder der ÖWSW als Querulanten ab. So konnte es durchaus vorkommen, dass im Zuge einer Müllbeseitigung die ÖWSW angezeigt und wegen Besitzstörung geklagt wurden.
Als die ÖWSW sich auch noch auf Gewässerproben verlegte, hatte sie es sich mit der Obrigkeit komplett vertan. Einige Beamte, die teilweise auch heute noch in Umweltabteilungen in leitenden Positionen sitzen, wollten der ÖWSW verbieten, verschmutze Gewässer zu analysieren. Auch die Suche nach den Verursachern von Gewässerverschmutzungen wurde nicht gutgeheißen.
Es
dauerte fast zwei Jahrzehnte bis sich das Wort Umweltschutz
im
Bewußtsein einer breiteren Öffentlichkeit etablierte
und Gesetze erlassen wurden, die auch den Umweltschutz als Zielvorgabe
definieren. So z.B. wurden die Gemeinden verpflichtet, Umweltschutzbeauftragte
einzustellen. Es dauerte ebenfalls lange, bis Mülltrennung
gesetzlich verankert wurde.